Phlebologie - Krampfadern


Krampfadern, Fakten:

Bis zu 40% aller Frauen und 20% aller Männer haben ein Krampfaderleiden. Typische Symptome sind Müdigkeit, Schweregefühl, Schmerzen und Schwellungen der Beine. Ein nicht behandelte Venenleiden kann über die Zeit zu offenen, nicht heilenden Wunden führen. Aber auch Venenentzündungen und Venenthrombosen können durch Krampfadern ausgelöst werden. Die als Wülste sich unschön an den Unter- oder Oberschenkeln entlang schlängeln erweiterten Adern, weisen auf eine Erkrankung des Venensystems hin. Aber auch kosmetisch auffällige Besenreiser bewirken oft einen Leidensdruck bei Patienten.


Wie kommt es zu Krampfadern?

Krampfadern entstehen, wenn die Venen, die das Blut zum Herzen zurücktransportieren sich erweitern. Hauptsächlich sind die oberflächlichen Venen der Beine betroffen. Für den Rücktransport des Bluts zum Herzen im Stehen sind Venenklappen notwendig. Venenklappen sind kleine Ventile, die den Blutstrom nur in Richtung Herz zulassen, und ein Absacken des Blutes in die Beine verhindern. Den Haupttransport des Blutes (ca. 90%) übernehmen die tiefen Beinvenen, die in der Tiefe des Beins zwischen der Muskulatur verlaufen. Bei der Krampfaderbildung erweitern sich die oberflächlichen Venen meist aufgrund einer angeborenen Bindegewebsschwäche der Venenwände, so dass die Venenklappen nicht mehr schließen. Beim Stehen und Gehen versackt das Blut in den Krampfadern und führt zu einer Stauung mit zunehmenden Beschwerden (s.o.).


Einen Arzt für Venenheilkunde (Phlebologie) sollten Sie aufsuchen...

...beim Auftreten von
  • Schmerzen und Spannungsgefühl der Waden
  • Schwellungen der Beine
  • Kribbeln und Unruhegefühl der Beine
  • Hautverfärbungen v.a. im Knöchelbereich
  • Besenreisern, netzartigen und erweiterten Venen
  • Offenen, schlecht heilenden Wunden an den Beinen


Krampfadern erkenne ich an...

Krampfadern haben zwei Komponenten, eine sichtbare und eine unsichtbare. Sichtbare sind zu Beginn Besenreiser, dann verdickte, hervortretende Venen und schließlich Farbveränderungen der Haut. Zum anderen sind unsichtbare aber fühlbare Symptome, wie schwere Beine, Krämpfe oder Schwellungen.


Krampfadern, nur ein kosmetisches Problem?

Nein. Krampfadern können zu einem ernstlichen Risiko werden. In den kaputten Venen können sich Thrombosen bilden, die zu einer Lungenembolie führen können. Darüber hinaus stellt die venöse Insuffizienz den häufigsten Grund für ein offenes Bein dar.


Krampfadern richtig behandeln, aber wie...

Da die Krampfadern nicht „repariert“ werden können, muss der Blutfluss auf die gesunden Venen umgeleitet werden. Bis vor kurzen wurde das durch das chirurgische Entfernen (Stripping) der Krampfadern bewerkstelligt. Ein blutiges Verfahren!

Bei endovaskuläre Radiowellentherapie wird betroffene Vene durch Hitze schonend verschlossen. Mittels eines Katheters wird die Vene von innen durch Hitze verschlossen. Dieses Verfahren unterscheidet sich gravierend von herkömmlichen Operationen. So werden keine Skalpellschnitte benötigt. Die zu behandelnde Vene wird wie bei einer Blutentnahme angestochen. Unter Ultraschallkontrolle wird die Vene örtlich betäubt (keine Voll- oder Rückenmarksnarkose) und anschließend der Radiofrequenzkatheter eingeführt. Innerhalb einiger Minuten wird der Katheter unter Freisetzung von Wärmeenergie zurückgezogen. Zum Abschluss bekommt der Patient einen Druckverband und muss eine halbe Stunde spazieren gehen. Sobald die erkrankte Vene verschlossen ist, übernehmen gesunde Venen deren Funktion und sorgen für den normalen Abfluss des Blutes aus den Beinen.


Radiowellentherapie, was passiert?

Bei der Radiofrequenzobliteration wird die Vene von innen mittels Hitze verödet. Dieses Verfahren unterscheidet sich nahezu in Allem von herkömmlichen Operationen. So werden keine Skalpellschnitte benötigt. Die zu behandelnde Vene wird lediglich wie bei einer Blutentnahme angestochen. Unter Ultraschallkontrolle wird die Vene örtlich betäubt (keine Voll- oder Rückenmarksnarkose) und anschließend der Radiofrequenzkatheter, der die Vene schonend erhitzt, eingeführt. Innerhalb einiger Minuten wird der Katheter unter Freisetzung von Wärmeenergie zurückgezogen. Zum Abschluss bekommt der Patient einen Druckverband angelegt und muss eine halbe Stunde spazieren gehen.
Insgesamt dauert der Eingriff ca. 45 bis 90 Minuten. Nach der Radiowellentherapie muss der Patient für 7 Tage einen Kompressionsstrumpf tragen. Insgesamt verbringt der Patient ca. 2 Std bei uns bevor er wieder nach Hause gehen kann. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt ist nicht mehr nötig.


Und was ist mit Nebenwirkungen?

Nahezu keine. Im Vergleich zu klassischen Operationen sind die Nebenwirkungen sehr gering. So können leichte Schmerzen und kleine Blutergüsse auftreten. Meistens wird der Eingriff so gut vertragen, dass man bereits am nächsten Tag seiner gewohnten Alltagstätigkeit nachgehen kann.


Wo liegen die Unterschiede zwischen der Radiowellentherapie und dem Venenstripping?

Bei der Stripping-Operation macht der Chirurg einen Schnitt in der Leistengegend und bindet die Vene ab. Anschließend wird eine Stripping-Sonde durch die Rosenvene gefädelt, um die Vene durch einen zweiten Einschnitt knapp oberhalb der Wade herauszuziehen. Diese Operation wird im Allgemeinen in Vollnarkose durchgeführt. Bisweilen auch mit einer Übernachtung im Krankenhaus.

Bei der Radiowellentherapie muss kein Schnitt in der Leistengegend vorgenommen werden. Die Vene bleibt an Ort und Stelle und wird mit einem speziellen Katheter (Closure-Katheter) erhitzt. Der Katheter wird durch eine kleine Punktion schmerzfrei in die Vene geschoben. Auf diese Weise können Blutergüsse und Schmerzen, die oft mit einem Venen-Stripping einhergehen, vermieden werden. Dieser schonende Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung in der Praxis.


Wie lange dauert eine Katheterbehandlung?

Die Radiowellentherapie dauert 30–60 Minuten.


Tut die Radiowellentherapie weh?

Die Patienten berichten über geringe bis gar keine Schmerzen während des Verfahrens. Wir führen die Behandlung in örtlicher Betäubung durch. Hierdurch ist bei minimalstem Risiko ein schmerzfreier Eingriff möglich.


Braucht man für die Radiowellentherapie eine Vollnarkose?

Nein, die Radiowellentherapie wird nur unter örtlicher Betäubung durchgeführt.


Wann kann ich wieder meinem normalen Alltag nachgehen?

Viele Patienten können ihre normalen Aktivitäten direkt nach dem Eingriff wiederaufnehmen. Ab dem ersten Tag nach der Behandlung dürfen Patienten wieder normal duschen. Lediglich der Kompressionsstrumpf muss am behandelten Bein für ca. 1 Woche getragen werden.


Wann profitiere ich von der Behandlung?

Die meisten Patienten stellen eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach dem Eingriff fest.


Gibt es nach der Radiowellentherapie Narben, Blutergüssen oder Schwellungen?

Patientenberichten und unseren Erfahrungen zufolge treten im Anschluss an die Radiowellentherapie nur minimale oder gar keine Narben, Blutergüsse oder Schwellungen auf.


Welche potenziellen Risiken und Komplikationen können sich durch die Radiowellentherapie ergeben?

Wie bei jedem medizinischen Eingriff ist auch die Radiowellentherapie mit möglichen Risiken und Komplikationen verbunden. Im Beratungsgespräch werden wir alle möglichen Komplikationen mit Ihnen durchgehen. Zu den potenziellen Komplikationen gehören u. a. Gefäßperforation, Thrombose, Lungenembolie, Venenentzündung, Bluterguss, Infektion, Parästhesie (Taubheitsgefühl oder Kribbeln) sowie Hautverbrennungen.


Ist die Radiowellentherapie für jeden geeignet?

Ob dieses Verfahren eine gangbare Lösung für Ihr Venenleiden ist, können wir nur nach einer Ultraschall-Untersuchung treffen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Patienten mit oberflächlichem venösem Reflux mit diesem Verfahren behandelt werden können.


Spielt das Alter eine wichtige Rolle bei der Radiowellen-Behandlung?

Das Alter spielt keine maßgebliche Rolle. Patienten aller Altersgruppen sind bereits mit diesem Verfahren behandelt worden.


Müssen Blutverdünnende Medikamente (Marcumar, ASS, Xarelto, Eliquis) abgesetzt werden?

Nein, Sie können alle Ihre Medikamente weiter einnehmen. Dies bedeutet zusätzliche Sicherheit für Sie, da keine Umstellung notwendig wird.


Wie wirksam ist die Radiowellentherapie?

Veröffentlichte Daten zeigen, dass die Radiowellentherapie bei deutlich geringeren Risiken und Nebenwirkungen genauso erfolgreich und wirksam ist wie ein chirurgisches Stripping.


Wird das Verfahren von meiner Krankenkasse bezahlt?

Die Kosten des Verfahrens werden von den privaten, den meisten betrieblichen Versicherungsgesellschaften (BKKS) und der AOK Baden-Württemberg übernommen. Bitte sprechen Sie uns an.


Was sagen Patienten zum diesem Verfahren?

98 % der behandelten Patienten würden das Verfahren ihren Bekannten und Verwandten mit ähnlichen Beinvenenproblemen empfehlen.